Fokus stacking

Eine der grössten Schwierigkeiten beim Fotografieren im grossen Abbildungsmassstab ist die sehr geringe Schärfentiefe. Nur ein hauchdünner, wenige Zehntelsmillimeter tiefer Bereich ist im Fokus. Durch geeignete Beleuchtung mit Blitz und Diffusor wird es zwar möglich mit einer kleineren Blendenöffnung zu arbeiten was die Schärfentiefe positiv beeinflusst, eine wirkliche Lösung ist dies jedoch nicht, da bei zu kleiner Blendenöffnung die sogenannte Beugungsunschärfe auftritt und das ganze Bild beeinträchtigt.

Die Zauberformel lautet deshalb "Fokus stacking", was mit "Schärfenbereichserweiterung" übersetzt werden kann. Dabei wird eine Serie von Bildern aufgenommen, wobei jedesmal die Kamera oder das Motiv um den Bruchteil eines Millimeters verschoben wird, so dass im Idealfall sich leicht überschneidende Bereiche im Fokus sind. Mit geeigneter Software wie Photoshop, Zerene, Helicon oder andere werden nun die einzelnen Bilder zueinander ausgerichtet und anschliessend so überblendet, dass die einzelnen Schärfebereiche in einem Bild zusammengefasst sind. 
Einige moderne Kameras bieten ein sogenanntes Fokus bracketing an bei dem die Kamera und interne Software den ganzen Prozess automatisch ausführt. 

 

Ein Einzelbild aus einer Serie von 11 Fotos. Nur die "Nasenspitze" ist im Fokus. 

Die Einzelbilder werden gestapelt und zueinander ausgerichtet um Bewegung zwischen den Aufnahmen auszugleichen.

Danach werden die Einzelbilder überblendet, so dass alle Schärfebereiche der Einzelbilder zusammengefasst sind. 


Bei Serienaufnahmen von lebenden Tieren in der Natur ist häufig relativ viel Bewegung zwischen den Einzelbildern, was die automatische Bearbeitung oft verunmöglicht. In solchen Fällen muss der ganze Arbeitsvorgang manuell verrichtet werden, was oft mehrere Stunden dauern kann. Auf jeden Fall ist immer Korrekturarbeit angesagt um sogenanntes Ghosting und Ungenauigkeiten zu eliminieren.


Manuelles Stacking
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